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Ektropion und Entropion

By 26. Februar 2013No Comments

EKTROPION

Das Ektropion oder auch Hängelid ist eine Lidfehlstellung bei der das Unterlid nicht straff am Augapfel anliegt, sondern nach vorn und unten weg hängt. Verursacht kann es durch eine Bindegewebsschwäche, eine zu grosse Lidspalte, aber auch durch Narbenzug nach außen werden.

Das Ektropium tritt meistens beiderseits und in Kombination mit einem zu grossen Lidspalt (grösser als 40 mm) auf. Bei einer eventuell bestehenden „Entropium-Ektropium-Kombination“ spricht man von einem „Karo-Auge“. Das Ektropium ist im entspannten Zustand am deutlichsten zu sehen. Bei jungen Hunden unter zwölf Monaten kann es auch als vorübergehendes Phänomen beobachtet werden. Auch beim Ektropium wird von einem polygenen Erbgang ausgegangen.

ENTROPION

Unter Entropion oder auch Rolllid versteht man das Einrollen von Teilen oder dem ganzem Lidrand, so dass die behaarte Haut auf der Bindehaut und der Hornhaut zu liegen kommt. Dadurch ergeben sich je nach Ausprägung geringe bis starke Schmerzen, Hornhautentzündungen und Hornhautverletzungen. Das erworbene Entropion entsteht z. B. durch Narbenzug, lang anhaltenden Lidkrampf oder Verlust der Lidspannung durch Erschlaffung des Muskeltonus.

Vom Entropium kann ein nur Teil oder das gesamte Unterlid, sowie ein oder beide Augen betroffen sein. Meistens ist das Problem schon beim Welpen oder Junghund unter zwölf Monaten sichtbar. Eine operative Korrektur sollte jedoch – vorausgesetzt, dass keine Hornhautschäden zu befürchten sind – erst beim ausgewachsenen Hund erfolgen, da ansonsten die Gefahr einer Über- oder Unterkorrektur beim noch im Wachstum befindlichen Schädel besteht. Der Erbgang des Entropiums ist wahrscheinlich polygen oder dominant mit variabler Penetranz.

Die Häufigkeit des Entropiums wird in der ACVO Statistik mit 0,54 % und die des Ektropiums mit 0,31 % angegeben. Befallene Tiere werden von der Zucht ausgeschlossen.

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