Nun sind schon fast 14 Tage seit Face OP vergangen. Es geht ihm sehr gut und man muss ihn ganz schön bremsen – klar – ein junger Hund den ganzen Tag im Kennel. Auf dem Bild ists gut dargestellt. Face hat einen 120 cm Kennel in dem er sich zumindest etwas bewegen kann, schön gestreckt schlafen kann und auch normal sitzt. Ich weiß, dass viele gegen diese gefängnisartigen Gitterboxen sind, wie oft so schön gesagt wird. Aber ich sage ihnen eins, wir sind heilfroh, dass wir alle unsere Hunde von klein an, an diese Boxen gewöhnen.
Face musste eine Nacht in der Klinik bleiben und hat sich beispielhaft benommen. Er kennt Boxen und weiß was sie bedeuten: „Ruhe und Sicherheit“. Wenn man es genau nimmt, ist das sein Schlafzimmer. Wir können also nur jedem raten – gewöhnen Sie ihre Hunde an Boxen – egal welcher Art.
All unsere 4beiner verbringen die passiven Zeiten der ersten Wochen – also jede Minute, die ich mich nicht aktiv mit ihnen beschäftige, im Kennel. Sei dürfen immer dabei sein – es ist eigentlich wie ein Laufgitter für kleine Kinder. Sie bekommen alles mit, müssen aber nicht überall mitmischen. Sie fressen nichts an, lernen sich zu melden wenn sie müssen und es ist eine unheimliche Erleichterung, wenn ein Krankheitsfall eintritt.
Wir haben 2 erwachsene Rüden im Haus. Glauben Sie nicht im Ernst, dass ein 11monatiger mit Energie geladenere Junghund den ganzen Tag auf seiner Decke liegen würde – selbst wenn er Einzelhund wäre. Und nach den ersten 3 Stunden „Heulerei“ werden sie sich wünschen, dass ihr Hund einen Kennel/Box kennt.
Den Verband lässt Face soweit in Ruhe – nur am Watteverband, welcher oben raus schaut, hat er sich vergangen. Ist ähnlich wie bei einem Plüschtier – es flockt halt so schön. Deswegen trägt er jetzt einen meiner Kniestrümpfe. So kommt er nicht mehr ran und lässt es dann auch bleiben. Meistens fangen die Tiere an am Verband zu knabbern, wenn der Heilungsprozess richtig beginnt. Das kennen Sie ja vielleicht selbst – ich habe mir früher ein Lineal in den Gippsverband geschoben weil es so unheimlich auf der Haut krabbelte – das können die 4beiner leider nicht. Wiegen Sie sich also nicht in Sicherheit, wenn die erste Woche nichts passiert *gg* das kann sich ganz schnell ändern.
Über den Kniestrumpf ziehen wir dann einen Hundekotbeutel und darüber wiederrum ein Sportsöckchen oder auch Füßling, wenn wir raus gehen. So stellen wir sicher, dass die Tüte durch das Laufen keine Löcher bekommt. Der Verband darf nicht dass werden. Er saugt das Wasser auf und wird zwar äußerlich trocken, innerlich aber nicht mehr.
Aller 4 Tage wird Face Verband gewechselt. Im Moment bekommt er noch 3/4 Rimadyl, einmal pro Tag. Das nimmt den dumpfen Schmerz, nicht aber jenen, welcher durch Fehlbelastung iniziiert wird. Das Geschirr hat er sehr gut angenommen und sich an die neue Art „Treppen zu gehen“ gewöhnt.
Wir haben das Julius K9 Schwimmgeschirr. Es gibt auch direkte Gehhilfegeschirre, allerdings haben diese keine Ringe. Auf dem Bild sieht man es. Hinten und vorn am gelben, sind 2 Ringe zu finden. Dort hänge ich eine Leine ein, die ich mir über die Schulte lege. Wenn ich gerade stehe, hängt Face von in der Luft. Dazu trägt er einen Kurzführer damit ich ihn in seiner ungestümen Phase etwas lenken kann und wir trotz Verband nett und langsam gemeinsam Fuß dahin gehen, wohin wir wollen.
An die Treppe laufen wir gemeinsam. Er kennt schon „Achtung“, was für Face früher hieß, dass ich ihn gleich heben werde. Sobald er den ersten Schritt gen Stufe macht, hebe ich ihn vorn an. Er läuft sozusagen nur hinten die Treppe hinunter. Gleiches machen wir hochzu auch. Ein Geschirr, was wirklich robust ist und die Last auch tragen kann, ist somit sehr wichtig.
Ich weiß nicht wie Leute das machen, die in der 4. Etage wohnen. Hut ab! Wir kommen also ganz gut klar – morgen werden die Fäden gezogen und nächste Woche gehts zur Kontrolle in die Klinik.
Nun schauen wir noch ein neues Auto an – denn wie sagt man so schön „Misery loves Company“ – denn der Touran hat uns pünktlich zu Face OP verlassen.
Bis dahin also…