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CNM Centronukläre Myophatie

By 19. Oktober 2012No Comments

Im Jahre 1998 wurden die ersten als Myopathie eingestuften Fälle im DRC bekannt. Es waren 3 Welpen eines Wurfs betroffen. Die erkrankten Tiere waren zunächst unauffällig, fraßen aber nach der Abgabe an die neuen Besitzer schlechter und entwickelten insbesondere im vorderen Körperbereich (Hals, Brust und Vorderläufe) weniger Muskulatur als gesunde Welpen. Sie konnten nicht normal laufen, sondern zeigeten den für diese Krankheit charakteristischen “hasenhüpfigen Gang” begleitet von Nickbewegungen des Kopfes und aufgekrümmten Rücken. (vgl. Video eines erkrankten 5 Monate alten Labrador-Junghundes aus Amerika) – zwei dieser Welpen wurden in der Folgezeit eingeschläfert, um ihnen weitere Leiden zu ersparen.

Bereits damals war bekannt, dass Myopathie eine Erbkrankheit beim Labrador ist; es traten auch in anderen europäischen Ländern (der Schweiz, Frankreich, England und später in Schweden) sowie in den USA und Kanada vereinzelt vergleichbare Fälle auf.

Inzwischen ist die Forschung auf diesem Gebiet fortgeschritten und 2005 war es endlich so weit, dass ein Labor an der Ecole Nationale Vétérinaire d’Alfort in Frankreich einen Gen-Test entwickelt hatte, mit dem Hunde, die diese Form der Myopathie vererben, identifiziert werden können. Damit ist es nun möglich, das Auftreten der Krankheit zu verhindern, indem zumindestens ein Elternteil als sie nicht vererbend getestet wird. Näheres zum Erbgang:

Der Erbgang für CNM ist, wie bei prcd-PRA, rezessiv; meint, es müssen zwei krankmachende Anlagen dafür vorhanden sein, damit ein Hund selber erkrankt.

Ein Anlagenträger (Carrier), der mit einem Anlagenträger verpaart wird, bringt – statistisch betrachtet – 25 % kranke, 50 % Anlageträger und 25 % gesunde Welpen. Aus demselben Grund kann ein Hund, der selber genetisch frei ist, nie kranke Welpen bringen.

Für Verwirrung sorgt jedoch gelegentlich die Tatsache, dass mit dem Test ausschließlich die oben beschriebene Form erfasst werden kann. Hierbei handelt es sich um Krankheitsbilder, die bisher auch unter folgenden Bezeichnungen behandelt wurden:

  • HMLR (= Hereditary Myopathy of the Labrador-Retriever),
  • ARMD (= Autosomal Recessive Myopathy),
  • Type II deficiency Myopathy oder
  • Labrador Muscular Myopathy

Nicht erfasst werden dagegen Erkrankungen, die ebenfalls als Myopathien (was im Grunde nur der medizinische Fachbegriff für “Muskelerkrankung” im Allgemeinen ist) bezeichnet werden, wie:

  • die Dystrophischen Myopathien anderer Hunderassen
  • oder gar die Kardiomyopathie, bei der es sich um eine Erkrankung des Herzmuskels handelt

CNM stellt für junge Hunde eine schwerwiegende Krankheit dar, die auch für Besitzer und Züchter sehr traurige Erfahrungen birgt. Daher sollte für möglichst viele Zuchtvorhaben die Chance genutzt werden, die Deckpartner mittels Gentest untersucht und mit den gewonnenen Ergebnissen verantwortungsbewusst umgegangen werden.

Insbesondere die Testergebnisse schwedischer Züchter, die ehrlich zu ihren Carrier-Befunden stehen (bei denen die Hunde selber zwar gesund scheinen, jedoch CNM-Vererber sind) und diese auch veröffentlichen, zeigen, dass die Krankheit verbreiteter ist, als zunächst vielleicht vermutet – vgl. Testergebnisse auf der Homepage des Labrador Retrieverklubben, Schweden (= “Testade hundar som är anlagsbärare”).

Es ist so einfach, weitere CNM-Fälle zu verhindern – nutzen wir unsere neuen Möglichkeiten!

Für den Test kann man sich hier online registrieren

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